Rabenmütter, laut Duden, „lieblose Mütter, die hartherzig ihre Kinder vernachlässigen“, konnten Frauen immer nur in Deutschland sein. Im Französischen gibt es dafür kein vergleichbares Wort. Auch den Spaniern oder Italienern käme es nicht in den Sinn, erwerbstätige Frauen als Rabenmütter zu verunglimpfen. Dass das Wort hierzulande immer noch gebraucht wird, ist für Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin, Teil des Problems: Bei der Erwerbstätigkeit von Frauen hinkt Deutschland hinterher. Allmendinger erhielt im März 2011 den Berliner Frauenpreis für ihren langjährigen professionellen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Einsatz für die Förderung von Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt.

Die sogenannte weibliche Reserve ist riesig: 5,6 Millionen Frauen zwischen 25 und 59 Jahren sind bundesweit nicht erwerbstätig. Davon suchen 1,8 Millionen eine Arbeit, ohne immer arbeitslos gemeldet zu sein. 3,8 Millionen zählen zu den Nichterwerbspersonen, von denen wiederum knapp eine Million noch nie einen Job hatte. Hinzu kommt: Nur etwa jede zweite erwerbstätige Frau hat einen Vollzeitjob. Und weibliche Teilzeitkräfte arbeiten durchschnittlich nur 18,1 Stunden die Woche – im EU-Vergleich liegt Deutschland damit weit hinten.
Die Regierung hat deshalb kürzlich vorgerechnet: Lassen sich Beruf und Familie besser vereinbaren und reichen die Betreuungsangebote aus, würden etwa 1,2 Millionen Mütter wieder ins Erwerbsleben eintreten. Doch der Weg zu einem weiblicheren Arbeitsmarkt ist voller Hürden.
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